IGEL Blog
Arbeiten von zu Hause – ein paar Erfahrungen
Wenn Mitarbeiter aus dem Home-Office arbeiten, gibt es für Unternehmen eine Reihe von Dingen zu beachten. Voraussetzung für ein effizientes Arbeiten von zu Hause sind geeignete technologische Tools und Lösungen. Zudem müssen die Mitarbeiter jederzeit sicher auf Workspaces, Anwendungen und Daten am Server oder in der Cloud ihres Unternehmens zugreifen können.
Doch Technologie alleine reicht nicht. Auch das Wohlergehen der Mitarbeiter sowie die physische Trennung von Kollegen und Büro sind weitere zu beachtenden Faktoren, wenn die Produktivität auch im Home-Office stimmen soll.
Wir haben deshalb einige Home-Office-erfahrene Kollegen und Partner gebeten, ihre Tipps für Work from Home, das Arbeiten von zu Hause aus, mit uns zu teilen. Sie geben hilfreiche Ratschläge und wertvolle Einblicke in die Heimarbeit.
Struktur und Abgrenzung ist wichtig
„Mein Tag beginnt immer gleich früh, da ich schulpflichtige Kinder habe. Sobald die aus dem Haus sind, nehme ich mir erst Zeit für mich und beginne mein Home-Office immer mit derselben Routine, so als ob ins Büro ginge. Der Vorteil dabei ist, dass ich extrem flexibel bin. Das gilt einerseits in Bezug auf den Ort von dem aus ich arbeite, wie beispielsweise auf dem Balkon oder telefonierend umher gehend. Andererseits bin auch in punkto Arbeitszeiten flexibler: So bin ich eher eine Spätstarterin und arbeite dafür länger.
Meine Familie ist es durch beständige Abgrenzung mittlerweile gewohnt, meine Tätigkeit so wahrzunehmen, als ob ich eigentlich im Büro wäre. Gerade im derzeitigen Ausnahmezustand bin ich aber da und kann gegebenenfalls helfen, die ein oder andere Schularbeit richtig zu verstehen, um der Motivation zum Home-Schooling keinen Abbruch zu tun.
Mit den Marketing-Kollegen in ihren Home Offices habe ich jeden Morgen eine virtuelle Kaffeerunde um die Prioritäten zu besprechen und vor allem in Kommunikation zu bleiben.“
Angelika Straub, Director Marketing Central Europa
Flexibilität und (Infra)Struktur
„Im Home-Office müssen Flexibilität und Struktur miteinander kombinierbar sein: Den ganzen Tag zu nutzen, von sehr früh bis spät, ist eine tolle Sache. Aber effektives Arbeiten geht nur mit einem „Wohlfühlarbeitsplatz“ ohne Rückenschmerzen oder kleine Augen. Deshalb sind für mich ein guter Bürostuhl und passender Monitor essentiell. Außerdem muss man sich selbst und auch seine Leistungs-Peaks gut kennen, seine Aufgaben entsprechend strukturieren und sich auch mal zu Pausen zwingen. Und natürlich Essen und Duschen nicht vergessen 😉“
Stefan Müller, Head of Business Line End User Computing, SVA System Vertrieb Alexander GmbH
„Ich denke, die größte Herausforderung besteht darin, einen angemessenen Start und Ende des Arbeitstages zu finden. Meine Frau möchte nicht als Kunde mit Priority Plus Service Level Agreements behandelt werden.
Durch die Arbeit von zu Hause habe ich zwei Dinge gelernt:
1) Katzen sind nicht mit Zoom-Sitzungen kompatibel. Ich habe erfolglos versucht, unseren Kater zu überzeugen, lautlos nach Futter zu schreien.
2) Der Amazon Fahrer klingelt immer dann, wenn man unter die Dusche steigt oder die TeamViewer Sitzungen beginnen!“
Sébastien Pérusat, Team Lead Enterprise Presales EMEA
„Mein Team ist es gewohnt, von außerhalb des Büros zu arbeiten. Wir sehen uns oft bis zu zwei Wochen nicht. Die Gründe liegen auf der Hand: Kundentermine vor Ort oder derzeit nur virtuelle Termine vom Home-Office aus. Wir leben bereits smartes Arbeiten und wissen, dass dabei der soziale Kontakt untereinander sehr leicht verloren gehen kann. Dem wirken wir bewusst mit den verfügbaren Collaboration-Tools entgegen und haben uns entschieden gerade jetzt Online-Team-Meetings öfter anzusetzen. So nutzen wir unseren „virtuellen Sozialraum“: Wer Zeit hat, schaut vorbei, zeigt sein Gesicht und plaudert über dies und das. Danach zieht sich das Team wieder ins Home-Office zurück. Die „virtuelle Kaffeepause“ wurde zur täglichen Routine, umso zum lockeren Austausch innerhalb der einzelnen Teams zu ermuntern: Vergessen wir nicht, dass gemeinsames Lachen auch im virtuellen Raum verbindet.”
Reinhard Travnicek, General Manager ACP X-tech
Bleibt in Kontakt
Egal ob mit Microsoft Teams oder einer anderen UC-Lösung, bleibt in Kontakt mit euren Kollegen und Kolleginnen. Tauscht euch entweder im Chat aus oder verabredet Videoanrufe zu festen Zeiten, zu denen sich alle zusammenfinden und gemeinsam einen Kaffee trinken. Andere Getränke sind natürlich auch erlaubt! Dieser Austausch kann den kurzen Plausch an der Kaffeemaschine sicher nicht ersetzen, aber es kommt dem Ganzen schon sehr nahe. Natürlich sollte die Kamera auch bei allen Meetings eingeschaltet sein.
Stellt einen Tagesplan auf
Solltet ihr euch das Home-Office bzw. das Zuhause mit Partnern/Kindern oder Mitbewohnern teilen, stellt einen Zeitplan auf, an den sich alle halten können. Definiert Zeiten zu denen gearbeitet wird und Zeiten, zu denen Pause ist. Hängt den Plan zentral auf (Kühlschrank) und haltet euch daran, so könnt ihr nicht in die Produktivitätsfalle des Home-Office geraten.
Bewegung tut gut
Sicherlich ist das nichts Neues und wir wissen alle, dass uns Bewegung guttut, doch gerade im Home-Office neigt man dazu, das zu vergessen. Nehmt euch die Zeit für einen Spaziergang in der Mittagspause oder auch sonst zwischendurch, wenn eure Vorgaben es euch erlauben. So kommt ihr zwischendurch wieder auf andere Gedanken und raus aus der Wohnung.
Sven Seidenberg, Consultant Cloud Solutions, pco
„Ich habe das Glück, zu Hause einen Raum mit Türe und eigenem Badezimmer im zweiten Stock nutzen zu können. Damit bin ich ungestört und manchmal scheint die Familie zu vergessen, dass ich zu Hause arbeite. Ich beginne morgens pünktlich zu den üblichen Bürozeiten, um halb zehn ist täglich große Morgenkonferenz, mache eine Mittagspause mit der Familie und versuche, abends pünktlich Schluss zu machen. Diese Struktur hilft enorm, ebenso, wie sich für das Home-Office umzuziehen, nicht nur weil man gelegentlich Videokonferenzen hat. Trotzdem ist man natürlich in dringenden Fällen verfügbar, die Familie zu unterstützen – Kinder bei Gewitter von der Schule abzuholen oder dem Milchmann die Flaschen abzunehmen; vergleichbare Unterbrechungen gibt es aber im Büro natürlich auch. Dass die Technik funktioniert muss selbstverständlich sein und wenn sich die Kollegen*innen trotzdem als ein Team fühlen, wird man zu Hause nicht einsam.“
Markus Pflugbeil, Executive Director, vibrio, PR, Social Media and Inbound Agentur von IGEL Central Europe