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Wenn ich eine VDI-Lösung nutze, habe ich dann auch schon einen digitalen Arbeitsplatz?
Es gibt viele Missverständnisse rund um den Begriff “Digital Workspace”. Wenn in Ihrem Unternehmen Anwender remote arbeiten, sind Sie wahrscheinlich schon auf diesen Begriff gestoßen. Und Sie wissen auch, dass es sich dabei um eine Möglichkeit handelt, Ihren Mitarbeitern Zugriff auf alle ihre Anwendungen und Dienste zu ermöglichen – unabhängig davon, wo sie sich befinden oder welches Endgerät sie benutzen.
Vermutlich sind Sie auch mit dem Konzept einer virtuellen Desktop-Infrastruktur (VDI) vertraut. Wenn Sie eine VDI-Umgebung betreiben, bedeutet das gleichzeitig, dass Sie auch digitale Arbeitsplätze haben?
Wenn man bedenkt, wie unscharf diese Begriffe oft verwendet werden, ist das eine sehr berechtigte Frage. Lassen Sie uns daher einen Blick darauf werfen, was hinter den beiden Lösungen steckt und ob sie tatsächlich dem gleichen Zweck dienen.
WAS IST EIN VDI-DESKTOP?
Der Begriff VDI wurde erstmals von VMware im Jahr 2004 geprägt. Durch die 2006 von VMware gegründete VDI Alliance wurde die Idee der Desktop-Virtualisierung von anderen Anbietern aufgegriffen, unter anderem auch von Citrix. In einer virtuellen Desktop-Infrastruktur wird ein Desktop-Betriebssystem in der Cloud oder in einem Rechenzentrum ausgeführt und dann für ein Endgerät bereitgestellt. Für den Endanwender sollte die Desktop-Sitzung so aussehen und sich so anfühlen, als ob sie lokal ausgeführt wird. Auf diese Weise bringen Sie das Betriebssystem sehr einfach auf fast jede Art von Endgerät – einschließlich Thin Clients, Laptops und mobilen Geräten.
In den meisten Fällen nutzt VDI ein Windows-Betriebssystem, es gibt aber auch Linux-VDI-Umgebungen. Eine Besonderheit von VDI ist, dass die Lösung auch genutzt werden kann, um eine Verbindung zu einem physischen Desktop-Rechner herzustellen. Zum Beispiel für Mitarbeiter, die vorübergehend oder auf Teilzeitbasis von einem anderen Ort aus arbeiten.
WAS IST EIN DIGITALER ARBEITSPLATZ?
Ein digitaler Arbeitsplatz ist eine umfassende Lösung, die darauf ausgerichtet ist, Unternehmensanwendungen und -dienste über verschiedene Endgeräte, Standorte und Arbeitsstile hinweg zugänglich zu machen.
Grundsätzlich lassen sich vier Grundbausteine eines Digital Workspace unterscheiden:
- Ein Unternehmens-App-Store, der Anwendungen auf jedem Gerät bereitstellt
- Ein System für das Identitäts- und Zugriffsmanagement
- Kommunikationsdienste und Benachrichtigungen
- Ein einheitliches Endpoint Management
Diese Komponenten des Digital Workspace arbeiten zusammen und sorgen für einen reibungslosen und sicheren Zugriff.
UNTERSCHIEDE ZWISCHEN VDI UND DIGITALEM ARBEITSPLATZ
Zurück zu unserer zentralen Frage: Lässt sich VDI als digitaler Arbeitsplatz bezeichnen? Nicht ganz. Es gibt einige wesentliche Unterschiede, die einen echten digitalen Arbeitsplatz auszeichnen und ihn zu einer umfassenderen Lösung für moderne, agile Belegschaften machen:
VDI IST WINDOWS-FOKUSSIERT
Für die meisten Unternehmenszwecke verwenden Sie wahrscheinlich eine Windows-basierte VDI-Implementierung. Das heißt, dass Sie in erster Linie Windows-Anwendungen bereitstellen. Windows ist für den lokalen Betrieb ausgelegt, aber mit jeder neuen Version und jedem Update steigen die Hardwareanforderungen an das Endgerät. Die Cloud bietet Skaleneffekte, einfache Verwaltungsmöglichkeiten und eine Update-Frequenz, die lokal nicht umgesetzt werden kann.
VDI ist nicht so effizient, wenn einige Ihrer Applikationen keine Windows-Anwendungen sind. Die zunehmende Verbreitung von Software-as-a-Service bedeutet, dass künftig auch viele Ihrer Anwendungen Cloud-nativ sein werden. Einige von ihnen werden in einem Browser-Fenster laufen, andere nicht – und in jedem Fall ist dieser Ansatz nicht die effizienteste Art, die Dinge zu handhaben. Windows wurde einfach nicht dafür entwickelt, ein Zugangsportal zu SaaS zu sein. Aber im Laufe der Zeit werden immer mehr Ihrer wichtigsten Anwendungen als Services bereitgestellt. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Subscriptions sind eine stabilere Einnahmequelle für Ihre Anbieter und bieten auch Ihnen als Kunden oft viele Vorteile.
IDENTITÄTS- UND ZUGRIFFSMANAGEMENT
Sowohl VDI als auch digitale Arbeitsplätze erfordern ein angemessenes Identitäts- und Zugriffsmanagement (IAM). Allerdings bringt eine VDI-Lösung nicht die Art von IAM-System mit, die für moderne Cybersicherheit notwendig ist.
VDI verlagert im Grunde genommen nur das Betriebssystem auf einen Server oder in die Cloud. Der Benutzer hat immer noch dieselben Zugriffsrechte wie zuvor. Wenn Sie die Umgebung nicht so absichern, dass Mitarbeiter nur auf das zugreifen können, was sie für ihre Arbeit benötigen, wird der Wechsel zu VDI das nicht ändern. Und durch den Remote-Zugriff können sogar neue Sicherheitsrisiken hinzukommen. Alles hängt immer noch vom Desktop-Passwort und den weiteren Authentifizierungsmethoden ab, die Sie möglicherweise hinzugefügt haben. Das bedeutet, dass Sie für Ihre VDI-Umgebung auch ein ordentliches IAM-System benötigen. Apps in Ihrer Domäne werden geschützt – Anwendungen außerhalb der Domäne hingegen nicht.
Wenn Sie tatsächlich eine Lösung für einen digitalen Arbeitsplatz implementieren, ist IAM ein fester Bestandteil davon. Idealerweise kann dann jeder einzelne Benutzer nur auf die Dateien und Anwendungen zugreifen, die er benötigt. Dies minimiert das Risiko für den Fall, dass ein Benutzerkonto missbraucht wird. Zusätzlich lassen sich Biometrie, Multi-Faktor-Authentifizierung und sogar KI-gestützte Verhaltensauthentifizierung integrieren. Diese kann theoretisch erkennen, ob jemand anderes als der berechtigte Benutzer auf ein Konto zugegriffen hat.
UNIFIED ENDPOINT MANAGEMENT
Steve Jobs hat etwas Außergewöhnliches getan, als er 2007 das iPhone vorstellte. Allerdings bereitete er damit den IT-Abteilungen auf der ganzen Welt eine ganze Menge neuer Kopfschmerzen. Schon kurz nach der Einführung des iPhones wollten Anwender es überall auch für ihre Arbeit nutzen. Dann wünschten sie sich MacBooks. Und Android-Geräte. Und noch viele weiterer Dinge, die ihnen helfen, produktiv zu sein.
Im Bereich der digitalen Arbeitsplätze dreht sich alles um Wahlfreiheit. Daher ist es sinnvoll, Ihren Benutzern die Möglichkeit zu geben, das Endgerät zu verwenden, das für sie am besten geeignet ist. Allerdings müssen Sie auch sicherstellen, dass diese Geräte korrekt konfiguriert, gesichert und gewartet werden. Die führenden Plattformen für digitale Arbeitsplätze ermöglichen der IT-Abteilung daher auch, die riesige Auswahl an Endgeräten auf dem Markt über eine einzige Konsole zu verwalten.
LIZENZIERUNG
Grundsätzlich können Sie sowohl mit VDI als auch mit digitalen Arbeitsplätzen Einsparungen bei den Lizenzgebühren erzielen. In einer VDI-Umgebung ist es einfacher zu erkennen, wer welche Komponenten in der Software-Suite tatsächlich nutzt. Sie können daher Geld sparen, indem sie nur die benötigten Lizenzen kaufen.
Das ist allerdings genau der Punkt: Für eine Windows-basierte VDI müssen Sie eine bestimmte Lizenz kaufen. Oder doch eine andere? Vielleicht steht es im verlinkten FAQ-Dokument – aber dort gibt es unterschiedliche Lizenzen für PCs, Thin Clients, BYOD-Geräte … Möglicherweise müssen Sie sogar jemanden beauftragen, diese Fragen für Sie zu beantworten. Wenn Sie direkt auf einen digitalen Arbeitsplatz umsteigen, hilft Ihnen Ihr Anbieter dabei, sicherzustellen, dass Sie alle benötigten Lizenzen besitzen.
VDI-Lösungen haben definitiv ihre Berechtigung, aber sie alleine machen noch keinen vollständigen digitalen Arbeitsplatz aus. Virtuelle Desktops bieten einiges von dem, was ein digitaler Arbeitsplatz kann, aber sie verbrauchen jede Menge dedizierte Server-Ressourcen, bringen oft komplizierte Lizenzierungsanforderungen mit und verfügen nicht über den Sicherheitsstandard, den Sie in der modernen IT-Welt benötigen.
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